WoW auf einem Netbook – ein Erfahrungsbericht

Posted by on 27. September 2010

Seit ein paar Tagen haben wir ein Netbook daheim (naja, eher meine Frau als ich :-)). Und da habe ich mich am Sonntag gefragt, ob nicht evtl. auch WoW darauf zum laufen zu bekommen sei. Als erstes mußte ich nun irgendwie aber das Spiel auf das Netbook bekommen. Hab also kurzerhand eine Netzwerkverbindung über W-Lan mit meinem Rechner im Arbeitszimmer hergestellt und staunte dann nicht schlecht. Mein WoW Ordner hat inzwischen 24 GB erreicht und die übers W-Lan Netzwerk zu transferieren hat dann den ganzen Nachmittag gedauert. Aber egal, ich habe Tagsüber sowieso keine Zeit zum spielen, da unsere Tochter diese Zeit ganz für sich beansprucht. Also bis zum Abend warten, bis sie im Bett ist. Am Abend war dann auch das Kopieren locker abgeschlossen und ich konnte starten.
Als erstes mußte ich mein Interface und sämtliche anderen Einstellungen zurücksetzen, damit das kleine Netbook nicht schon beim starten kolabiert. Dazu habe ich zunächste alle hierfür relevanten Ordner gelöscht (WTF, WDB und Cashe) sowie sämtliche Addons gelöscht. Dann wurden von mir noch sämtliche im Hintergrund laufenden Programme beendet um möglichst viele Systemresourcen zur Verfügung zu haben. Dann kam der Moment der Wahrheit. Ich startete das Spiel und erstaunlicherweise benötigte der Startvorgang weniger lange als ich befürchtet hatte. Es war sogar noch im Rahmen des für mich Erträglichen. Ich suchte mir nun einen Bankchar von mir raus der in Donnerfels stand. Ich wollte nicht gleich in einer sehr belebten anderen Zone einsteigen und wie sich später herausstellen sollte war das auch eine wirklich gute Wahl. Das laden ging wieder recht flott, also dauerte nicht übermäßig lange und schon stand ich vor der Bank in Donnerfels und schaute als erstes einmal auf die Werte wie Latenz und FPS. Latenz war in Ordnung, nicht anders als bei meinem großen Rechner oben und wohl auch eher Verbindungsabhängig als Rechenleistungsabhängig. Die FPS allerdings, die ließen vorerst ein wenig zu Wünschen übrig. Mickrige 3 bis 4 fps wurden mir angezeigt. Damit kann man so natürlich nichtmal annähernd spielen. Da muss ich also noch an den Grafikoptionen etwas drehen. Erstmal sehen wie sie denn so eingestellt sind. Ab in die Grafikeinstellungen und mal ein Blick riskiert – oha, dachte ich – kein Wunder das das nicht flüssig laufen kann. Waren doch alle Grafikeinstellungen auf hoch und auch noch ein großteil der zusätzlichen Effekte wie Lichtreflektionen u.Ä. eingestellt. Hab daraufhin mal alles auf die niedrigste Stufe gestellt und auch noch die Auflösung von 1024*600 Weit auf 800*600 runtergestellt. Als ich im Spiel zurück war schaute das alles schon gar nicht schlecht aus. Optisch hat sich gar nicht so viel verändert, da auf dem kleinen Monitor eines Netbooks ohnehin kaum grafische Highlights zu erkennen sind (ganz im gegensatz zu meinem großen Monitor im Arbeitszimmer, wo durchaus die Unterschiede zw. niedrigen Grafikeinstellungen und den höchten Einstellungen sehr eklatant ausfallen). Aber die FPS bewegten sich nun auf einem annehmbaren Wert von etwa 20-25 und sie veränderten sich auch nicht merklich nach unten, als ich eine Testrunde durch ganz Donnerfels gelaufen bin. Damit ließe sich durchaus leben, wenn nicht durch die 800*600er Auflösung das Bild auf dem Widescreenmonitor ein wenig verzerrt aussah. Hab dann nochmal die Auflösung wieder auf die 1024*600 hochgestellt, was das ganze dann entzerrt hat, aber auch wieder etwa 10 FPS gekostet hat. Gut, mit etwa 12-15FPS kann ich immer noch Leben, geht es hier doch nur um ein Experiment und ggf., wenn das Experiment zufriedendstellend klappt, um gemütliche Farmrunden, oder AH Handel nebenbei ohne auf den stationären Rechner daheim angewiesen zu sein. Das nächste Experiment sollte nun eine Farmrunde mit Karimà in Mulgore und dem Brachland werden. Karimà stand günstigerweise ebensfalls in Donnerfels und so konnte ich nach einem relog gleich loslegen. Nach etwa 1 1/2 Stunden Kräuter farmen im Brachland und Mulgore konnte ich eigentlich ein zufriedenstellendes Fazit ziehen. Die geringe Auflösung und die niedrigen Grafikeinstellungen stören auf dem kleinen Monitor nicht im geringsten und das farmen erst recht nicht. Bis auf kurze Ruckler, die beim Nachladen vermutlich, hin und wieder mal bei einer schnelleren Drehung auftraten, lief das gesamte herumgerenne recht ruckelfrei mit etwa im Schnitt 15 FPS ab. Kräuter hab ich nun in Massen, die ich dringendst für Inschriftenkunde und Alchemie brauche, also alles in allem recht Positiv. Doch es sollte nun noch ein ultimativer Härtetest folgen. Während des farmes wurde ich im Gildenchat gefragt, ob ich nicht in eine oder zwei Non-Heros in Nordend mitkommen würde (zwecks Leveln von Twinks). Ich überlegte kurz und sagte dann zu, aber nciht ohne vorher meine Bedenken zu äußern. Ich entschied mich für den ganz harten Fall und loggte Auf Dorandir um, der in Dalaran stationiert war. Und das sollte dann zu einem Gedultsspiel werden, welches ich nicht wiederholen möchte. Zunächst schlugen zwei Einloggversuche fehl, indem ich einfach vom Server getrennt wurde (nach gefühlten 5 Minuten Ladezeit). Beim dritten mal funktinierte es dann und ich stand mit Dorandir in Dalaran. Mehr als stehen ging aber eigentlich auch nicht, zumindest nicht sinnvoll. Ich bewegte mich dann in einem 10 minütigen Dauerlauf vom Handelsmarkt der Magier zum Flugpunkt mit sagenhaften 1 FPS. Dort versuchte ich dann einen Windreiter zu ergattern, der mich aus Dalaran herausbringt. Was dann passierte war sowas ähnliches wie ein fünfminütiger Port, aber kein Flug. Ich klickte als Flugziel das Sholarzahrbecken an und der Windreiter hub mit mir ab um dann in dieser Position zu verharren. Nach etwa fünf Minuten wurde kurz der Monitor dunkel und ich beführchtete schon das schlimmste (vor allem suchte ich schon nach einer Rechtfertigung vor meiner Frau, warum ihr Netbook nun kaputt sei), doch dann war wieder ein Bild da und ich stand am Flußnabel im Sholazarbecken *gg*. Dort konnte ich mich dann wieder bewegen, allerdings stiegen hier in Nordend die FPS nicht wesentlich über etwa 8 hinnaus, was aber zur Not zum farmen nebenbei auch noch gehen würde.

Mein Fazit:

WoW ist auf einem Netbook durchaus spielbar, wenn man sich nicht grad in Dalaran (oder einer anderen sehr vollen Hauptstadt) befindet. Es taugt allerdings wirklich nur zum farmen und AH Handel oder mal den Briefkasten leeren, dafür sollte man dann aber die eher nicht so bevölkerten Städte besuchen. Ich werds in Zukunft für farmrunden wohl öfter nutzen, denn so brauch ich mich nicht in mein Arbeitszimmer zurückziehen und kann trotzdem mit meiner Frau nebenbei noch im Wohnzimmer fernsehen oder quatschen. Also ein recht praktischer Nutzen für mich. Heute werde ich dann nochmal versuchen ein paar Quests mit meinem kleinen Level 21 Hexer Kreel zu machen. Mal sehen ob das Netbook auch hierzu taugt.

Verwendetes Netbook: Samsung N150, Intel Atom Prozessor@1,6GHz, 1GB RAM, Win7 Starter – (wenn der Speicher noch auf 2GB aufgerüstet wird, dann könnten evtl. auch die Hauptstädt etwas flüssiger spielbar sein, das werde ich beizeiten sicherlich noch in Angriff nehmen, da vermutlich mit Cataclysm die Anforderungen ein wenig steigen werden und überhaupt – mehr Speicher schadet nie).

3 Responses to WoW auf einem Netbook – ein Erfahrungsbericht

  1. Loomi

    Und als ich mit meinem Bäumchen in Dalaran an dir vorbeiwedelte, dachte ich noch so: Warum winkt er denn nicht zurück?

    xD

    Danke für einen Lacher am Nachmittag. ^^

  2. Aies

    Hallo Kai,
    —Ich entschied mich für den ganz harten Fall und loggte Auf Dorandir um, der in Dalaran stationiert war. Und das sollte dann zu einem Geduldsspiel werden, welches ich nicht wiederholen möchte.

    Jetzt wisst ihr auch alle, warum ich diesen Ort mit meinem 1GB-Ramspeicher überwiegend meide… 😉 …auch wenn es bei mir nicht ganz so schlimm ist. Aber zumindest wars in Dala am letzten Freitag ganz gut mit der Latenz dort, ich glaube je länger man dort verweilt umso flüssiger spielt es sich dann (wegen weniger nachladen?) auch. Wobei ich bei meinen Grafikeinstellungen noch mal schauen muss, ob ich da noch was (runter-)regeln kann. Zum Glück ist mir Grafik nun gar nicht wichtig. Meine normalen Spielwerte:
    Ansonsten spielt sich WoW bei mir fast immer und überall (außer 1000W bzw. andere BG?) ganz gut auch wenns mit dem nachladen mal ein paar Sekunden länger dauern kann, aber ich bins ja auch nicht anders gewohnt…

    Grüße Jens

    • Kai

      Also als ich früher noch ausschließlich am Laptop gespielt hatte, mußte ich gezwungener Maßen immer mittlere bis niedrige Grafikeinstellungen spielen. Ich war damit auch nie unzufrieden, denn das Spiel an sich lief so recht flüssig und die Grafik sah nun auch nicht wirklich schlecht aus. Dann habe ich mir vor etwa zwei Jahren mal wieder einen neuen Desktop PC zugelegt; einen Quadcore mit 4GB Speicher einer durchaus respektablen Grafikkarte (war sie damals zumindest – Geforce 9800GT) und zwei 22″ Monitoren. Da konnte ich dann alle Grafikeinstellungen auf Ultra stellen (außer den Schatten, den nur halb) und ich war begeistert. ICh dachte, ich spiel ein anderes Spiel. Ich hatte WoW vorher noch nie in solch einer Grafikpracht gesehen, sogar die alten Länder Azeroths machten auf einmal viel mehr her. Ich hatte auf einmal trotz der Ultra Einstellungen FPS Werte von zum teil deutlich über 100 und selbst in Dalaran noch um die 40. Was ich damit nun sagen will? nun, ich will diese Grafik auf Ultra beim spielen nicht mehr missen, es schaut einfach so viel besser aus.

      Kai

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