World of Warcraft, eine Ansichtssache – Linktipp

Posted by on 20. Januar 2010

Im Blog Wirbelnder Nether gibt es einen interessanten Artikel – Mein World of Warcraft – im Wandel der Zeit. Eine schöne Momentaufnahme am Anfang über den derzeitigen Zustand vieler Spieler, ein Rückblick über die tollen Momente und Gefühle als alles noch neu war und wie sich im laufe der Zeit, über die 2 Addons hinweg etwas eingestellt hat, an dem man so eigentlich nicht teilnehmen will/wollte.
Interessant an diesem Artikel ist für mich, das ich mich in sehr vielen Punkten wiedererkennen kann. Allerdings mit dem unterschied, das es mir bereits zu ca. Ende BC so ging. Damals besonn ich mich, schaltete 2, nein 3 Gänge herunter und begann das Spiel aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ziel war es seitdem nicht mehr mit der breiten Masse mitzuschwimmen, immer bessere Ausrüstung zu erhalten sondern möglichst viel zu erleben, viel zu sehen und sich vor allem in allem was man tut, Zeit zu lassen. Und so flossen in mein Spiel auch immer mehr RP-Elemente mit ein. Meine Charaktere begannen zu leben. Es waren nun nicht mehr nur einfach Figuren, Avatare die man steuerte, sondern sie begannen zu leben. Mit Ende von BC wuchs so meine „Familie“ weiter an und ich schaffte mir sogar, zwecks meiner kleinen RP-Spielchen, einen zweiten Account an. Ab sofort konnten nun (zumindes zwei) meiner Chars miteinander kommunizieren und agieren. So viel Spaß hatte ich zuvor noch nie in Azeroth gehabt. Als kurz vor WotLK in BC bei vielen das große Markenfarmen ausbrach, und das erste Geschrei nach DPS losging, krazte mich das überhaupt nicht mehr.
Als dann WotLK herauskam wollte ich unbedingt diesen Spielstiel beibehalten und erlebte mit den neuen Gebieten wirklich tolle Momente. Hin und wieder dachte ich nochmal daran, evtl. zumindest mir mal Naxx anzusehen, jedoch dauerte mein leveln so lange, hab ein halbes Jahr gebraucht um 80 zu werden (das dann allerdings dank zweitem Account mit 2 Chars gleichzeitig), das Naxx zu diesem Zeitpunkt schon lange wieder „out“ war und das DPS Geschrei bereits wieder eingesetzt hatte. Und das schlimmer als je zuvor. Nunja, sollen sie doch alle schreien, tempo machen und unzufrieden sein. Meinen Spielspass trübt das in keinster weise. Gott sei dank trifft man immer wieder auf Spieler mit ähnlichen Einstellungen und dann machts gleich doppelt so viel Spaß.
Instanzen besuche ich nach wie vor gerne, allerdings nicht als Hauptbetätigung, das ist derzeit das Twinken und meine Reisen mit Dorandir durch die alte Welt. Hin und wieder gibt es dann auch eine verbesserung meiner Ausrüstung bei einem dieser Instanzbesuche. Doch das ultimative Spielerlebnis in Instanzen habe ich nur noch, wenn ich sie mit zwei Chars alleine versuche oder noch einen Freund mitnehme. Ich hab zwar nichts dagegen, wenn eine Instanz mal schneller geht, denn schließlich kenne ich die meißten eh bereits, doch dieses auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen und nicht nach den anderen Teammitgliedern schauen, das verdirbt einen den Spaß.

Mein Fazit ist, wenn ich nicht damals während BC mir einen anderen Spielstil angeeignet hätte und ein RPG auch als RPG spiele, dann hätte ich sicherlich schon lange gefrustet aufgehört, spätestens kurz nach WotLK. Ich denke viel mehr Spieler sollten dem Wörtchen RPG ein wenig mehr Bedeutung zuerkennen, dann würde sich auch wieder ein anderes Erlebnis einstellen und bei vielen täte sicherlich die Motivation wiederkehren und vor allem auch bleiben – zumindest länger, als wenn man World of Warcraft nur als „Instanz“, „Raid“, „Mein Schwanz ist länger als deiner“, „DPS>all“, „Erster“ (es gibt übrigens „Spiele“, wo erster sein nicht so toll ist; ob die ganzen „Erster“ Schreier das wissen?) und „Leveln ist scheiße“ ansieht.
Das schöne an der ganzen Sache ist aber, das wenn die ganzen Schreier von Heute sich ihr Spielerlebnis selber kaputt gemacht haben, gefrustet aufgehört haben, dann spiele ich noch immer voller Spaß mit meinen Chars und vielleicht, ganz vielleicht, rückt ja bis dahin eine neue Generation von Spielern an, die eben auch genau diesen Spaß sucht und auch findet.

2 Responses to World of Warcraft, eine Ansichtssache – Linktipp

  1. Zuljia

    Vielen Dank fürs Nennen meines Blogeintrags. Hätte nicht gedacht, dass das Aufschreiben meiner Erlebnisse von Anfang bis Jetzt und meine Gedanken dazu soviel Zuspruch findet =)

    • Kai

      Gern geschehen. Mußte das einfach verlinken und dann auch was zu schreiben. Wenn man im Netz stöbert, dann gibt es einige dieser Gedanken zu finden. Mir zeigt das ganze einfach, das bei vielen das spielen eher zu einem Wettkampf ausgeartet ist und nicht mehr der Entspannung dient. WoW ist nach wie vor ein klasse Spiel und wird es sicherlich auch bleiben, aber wenn man sich nur einen Focus schafft, dann verkommt dieser Fokus irgendwann zu dem, was er bei vielen inzwischen geworden ist; zu einem Zwang, Wettkampf und Egotrip. Viele dieser Spieler haben vermutlich auch das Spiel zu sehr in ihren Lebensmittelpunkt gerückt und übersehen dabei dann einfach, das es immer noch ein Spiel ist.
      Ich versuche soweit es Möglich ist, mich von dem nicht beeinflussen zu lassen und gehe dem aus dem Weg. So spielt es sich einfach entspannter. Und wie ich oben im Artikel bereits schrieb, werde ich so sicherlich noch Jahre viel Freude an WoW haben und wenn nicht, dann ist das ganze auch kein Beinbruch 🙂

      lg

      Kai

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